BKW engagiert sich beim Engel der Kulturen
21.05.2018
Kunstaktion für interkulturellen und interreligiösen Dialog am 10. Juli 2018
Heike Poth, SV-Lehrerin und Beauftragte für „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ am BKW, holte das Kunstprojekt für ein tolerantes Zusammenleben der Religionen an die Geilenkirchener Schulen. Zur Zeit engagieren sich Lehrer und Schüler für das friedensstiftende Projekt und entwickeln erste Ideen und Beiträge. Wichtige Informationen zum "Engel der Kulturen" finden sich in den folgenden Artikeln der Heinsberger Zeitung:
Mehr als 700 Schüler und ein Engel der Kulturen
Geilenkirchen. 700 bis 800 Schüler begleiten den Engel der Kulturen, wenn er am Dienstag, 10. Juli, durch Geilenkirchen rollt. Die Stahlbildhauer Carmen Dietrich und Gregor Merten haben dieses Kunstprojekt erdacht, ausgearbeitet und schon in über 120 Städten umgesetzt.
Der Engel der Kulturen ist eine radförmige Skulptur. Sie ist Symbol für die interkulturelle Begegnung und richtet sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rechtsextremismus und Fundamentalismus. Dass der Engel der Kulturen ein Engel ist, hatten die beiden Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten zunächst überhaupt nicht bemerkt.
Sie hatten einen Ring aus Stahl mit innenliegendem Halbmond, Stern und Kreuz geschaffen. Erst Betrachtern ihres Kunstwerkes war aufgefallen, dass die sich im Innern des Kreises ergebene Hohlform einen Engel mit aufgeschlagenen Flügeln darstellt. Wer es weiß, sieht es natürlich gleich. So auch die Projektteilnehmer der Geilenkirchener Schulen, die die beiden Künstler zur Vorbereitung der Kunstaktion im Berufskolleg Wirtschaft in Geilenkirchen trafen.
Carmen Dietrich und Gregor Merten hatten in ihrem Kleintransporter die Original-Skulptur zum „Testrollen“ schon mal aus Burscheid mit nach Geilenkirchen gebracht. Eine Bodenintarsie in Form dieser Skulptur wird auf dem Rathausvorplatz in Geilenkirchen eingelassen und dauerhaft an diese Kunstaktion und die damit verbundene Idee des interkulturellen und interreligiösen Dialogs erinnern.
An diesem Kunstprojekt werden sich Schulen des Geilenkirchener Stadtgebietes beteiligen, wie das Organisationsteam um Heike Poth, Projektkoordinatorin am Berufskolleg Wirtschaft, und Daniel Bani-Shoraka vom Kommunalen Integrationszentrum Kreis Heinsberg, das die Aktion unterstützt, erklärte.
Vorgesehen ist, dass Schüler des Berufskollegs Wirtschaft, des Berufskollegs Ernährung, Sozialwesen, Technik, des Gymnasiums St. Ursula, der Städtischen Realschule, der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule, der Katholischen Grundschule und der Gemeinschaftsgrundschule am Kunstprojekt Engel der Kulturen teilnehmen.
Der Start soll um 9.30 Uhr an der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule erfolgen. An dieser Station, wie auch an den beiden folgenden, werden temporäre Bodenskulpturen errichtet werden. Dazu wird die Skulptur Engel der Kulturen auf den Boden gelegt und mit Quarzsand aufgefüllt. Dann wird sie mit Hilfe von Schwerlastmagneten wieder aufgerichtet und von den Schülern zur nächsten Station gerollt.
Um zur nächsten Station zu gelangen, werden teilweise die Straßen abgesperrt werden müssen. Die zweite Station liegt am Schulgelände der beiden Geilenkirchener Berufskollegs.
Halbmond, Stern und Kreuz
An jeder Station sollen sich, so die Planung, weitere Schüler der jeweiligen Schulstandorte anschließen. Als dritte Zwischenstation auf dem Weg zum Rathaus soll dann die Katholische Grundschule in der Brucknerstraße angesteuert werden, wo auch die Kinder der Gemeinschaftgrundschule dazu stoßen sollen. Die Schüler des St.- Ursula-Gymnasiums und der Städtischen Realschule werden dann am Rathaus gegen 12 Uhr erwartet, wo die Bodenintarsie des Engels der Kulturen ins Pflaster eingelassen wird.
Die Arbeiten, auch die Schweißarbeiten, sollen von möglichst vielen Beteiligten geleistet werden, um sie in das Projekt einzubinden. Die Form des Kunstwerks mit Halbmond, Stern und Kreuz in einem Ring wird für die Bodenintarsie aus einer Eisenplatte geschnitten.
Stiftung gegründet
Die dabei entstehende zweite Form, die des Engels, sammeln die beiden Künstler und fügen sie der stetig wachsenden Engel der Kulturen-Säule hinzu. Diese Säule soll ihren endgültigen Platz in der Jerusalemer Altstadt finden.
Zum Abschluss der Kunstaktion werden Schüler ihre Umsetzung des Engels der Kulturen in Form von eigenen Kunstwerken in der Kirche St. Marien zeigen und auch den Besuchern erläutern. Auch Vertreter der hiesigen Religionsgemeinschaften sollen zu dieser Kunstaktion eingeladen werden. Carmen Dietrich und Gregor Merten betreiben ihr Kunstprojekt Engel der Kulturen seit zehn Jahren. 2016 haben sie eine Engel der Kulturen-Stiftung ins Leben gerufen.
Zweck der Stiftung ist die Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens sowie die Förderung damit einhergehenden bürgerschaftlichen Engagements.
Von: Dettmar Fischer
Kunstprojekt „Engel der Kulturen“ wirbt für Frieden und Toleranz
Das Berufskolleg Wirtschaft in Geilenkirchen ist seit dem Jahr 2014 zertifizierte „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Damit ist sie auch verpflichtet, einmal im Jahr mit einem Projekt gegen Rassismus und jede andere Form von Diskriminierung an die Öffentlichkeit zu treten. Für Toleranz soll in diesem Jahr das Kunstprojekt „Engel der Kulturen“ werben.
Am Donnerstagabend stellte Heike Poth, Lehrerin für Biologie und Sport am Berufskolleg Wirtschaft, es im Ausschuss für Bildung und Soziales, Sport und Kultur des Stadtrates vor.
Mit diesem von den Künstlern Gregor Merten und Carmen Dietrich aus Burscheid ins Leben gerufene Projekt soll der interkulturelle Dialog gefördert werden. Die Bildenden Künstler bringen den Engel der Kulturen als vermittelndes Symbol zwischen den Weltreligionen Islam, Juden- und Christentum ein. Die Symbole dieser Religionen – den Halbmond, den Stern und das Kreuz – haben sie in einem Ring angeordnet. Dabei wird deutlich, dass kein Symbol aus dem Kreis herausgebrochen werden kann, ohne das Ganze zu beschädigen.
„Engel spielen in allen Weltreligionen eine Rolle. Sie stehen für Respekt und Toleranz, sind gegen Rassismus und Diskriminierung. Das sind Türöffner zur Völkerverständigung“, sagte Heike Poth.
Am Dienstag, 10. Juli, soll der „Engel der Kulturen“ in Geilenkirchen Einzug halten. Beginnend an der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule soll eine Karawane – Schüler der Geilenkirchener Schulen und interessierte Menschen – durch die Stadt ziehen. An einer noch zu bestimmenden Stelle soll der große Eisenring mit den drei Symbolen der Weltreligionen auf den Boden gelegt und mit Quarzsand gefüllt werden, so dass ein Engel sichtbar wird.
In Geilenkirchen wird dann die Bodenintarsie aus der Vorgängerstadt bleiben, die hier geschaffene Intarsie geht in die Nachfolgestadt. Alle bis 2019 aus Quarzsand gegossenen Engel werden 2019 zu einer Säule verarbeitet und in Jerusalem installiert. „Für Schulen gibt es auch kleine Holzschablonen, so dass die Schüler auch kleine Kunstwerke schaffen können“, erklärte Heike Poth. An jeder Schule legt die Karawane einen Stopp ein, dort soll dann ein Lied, ein Gedicht oder ein Text vorgetragen werden.
Um das Projekt finanziell zu unterstützen, werden Halsketten mit dem Engel der Kulturen verkauft. Sie gibt es am Samstag im Berufskolleg Wirtschaft, denn dort findet am Samstag der Aktionstag „Brücke statt Barrieren bauen“ des Bündnisses gegen Rechtsextremismus statt.
von: st
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